Serie Die Entstehung des Code Red (Teil 1 2 3 4 5 6 7)

Lessons Learned: Was ich beim nächsten Heimkino anders machen würde

Hinterher ist man immer schlauer. Das gilt für vieles im Leben, da ist auch das Heimkino keine Ausnahme. Über die Jahre habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Das Code Red hat einige kleine und große Defizite, die ich jetzt im Nachhinein nur mit größerem Aufwand und Kosten bereinigen könnte.

Ansicht des Code Red von der Front zur Rückseite.
Fertig und doch nicht perfekt: das Code Red
Foto: Tobias Dambacher

Darüber will ich heute beim vorläufigen Abschluss dieser Serie noch berichten. Viele der nachfolgend genannten Punkte betreffen direkt das Code Red. Ich versuche aber allgemeine Tipps daraus abzuleiten, die Euch bei Eurem Heimkino helfen können.

Vorher ausreichend mit dem Thema befassen

Verglichen mit heute hatte ich Anfang 2009 so gut wie keine Ahnung von Heimkinos. Ich wusste zwar, was es so für Technik gibt, wie die verschiedenen Tonformate funktionieren und wie man seine Lautsprecher aufstellt, aber das war eher die mittlere Basis. Ich zögerte unter anderem deshalb so lange mit der Umsetzung, weil ich nicht so richtig wusste, wie ich gewisse Details lösen sollte, damit es gut wird. Schlimmer noch, ich wusste teilweise nicht mal, was diese Details waren.

Meine einzige Anlaufstelle war damals das Nubert-Forum, dem ich nicht nur deshalb bis heute treu geblieben bin. Mit anderen Foren bin ich nie so richtig warm geworden, weil sie mir zu streng regiert wurden oder eine unnötig raue Stimmung gegenüber neuen Mitgliedern herrschte. Die zahlreichen Facebook-Gruppen, die meiner Meinung nach den Foren mittlerweile mühelos den Rang abgelaufen haben, gab es damals noch nicht in der heutigen Ausprägung.

Es war also damals wie heute gut möglich, sich zu informieren und Ideen zu sammeln, aber es war doch ungleich mühsamer. Das soll mir aber nicht als Ausrede dienen.

Ich habe 2012 meine Ideen gesammelt, in einem Plan konkretisiert und parallel immer wieder im Forum gegenchecken lassen. Als keine Vetos mehr kamen, legte ich los.

Aus heutiger Sicht hätte es dem Code Red aber gut getan, weit mehr Quellen zu erschließen und anzuzapfen. Ich meine, am Ende waren das keine 5 Leute, die mich wirklich zu einzelnen Punkten in eine andere Richtung gewiesen haben. Heute wäre sehr viel mehr möglich, weil der Informationsfluss in den Facebook-Gruppen schneller ist. Es kommt zwar auch viel Mist dabei rum, aber weil es niemandem Mühe bereitet, seinen Senf dazu zu geben, gibt es mehr Input, den man filtern kann.

Deshalb beschäftigt Euch länger mit dem Thema, bevor Ihr loslegt. Ich weiß, wie sehr es in den Fingern juckt, wenn die fixe Idee erstmal im Kopf ist. Aber wenn Ihr sie reifen lasst, habt Ihr am Ende schneller Euer Traumkino, weil Ihr kein Geld für unnötige oder nicht gut funktionierende Dinge ausgebt, die Ihr dann alsbald wieder austauscht.

Planung schon vor dem Hausbau starten

Ich erwähnte oben 2009 als das Basisjahr meiner Ahnungslosigkeit. Obwohl das Code Red erst 2012 entstand, ging der Hausbau schon 2009 über die Bühne. Nicht jeder hat das Glück, sein Kino in einem Eigenheim errichten zu können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und einige von Euch werden die folgenden Zeilen noch rechtzeitig erreichen.

Ich habe den Fehler gemacht, nicht rechtzeitig in die Planung des Heimkinos einzusteigen. Naja, genau genommen wusste ich nicht, dass das eine gute Idee gewesen wäre, weil es — siehe oben — schon an dem Wissen mangelte, dass ich mich überhaupt näher damit beschäftigen musste.

Der folgende Gedanke war vollkommen falsch:

Hauptsache mal ein Raum, den Rest kann ich dann später machen.

So habe ich nun zwar

  • + einen separaten Raum
  • + ohne Fenster
  • + mit Anschluss an die Wohnraumlüftung
  • + sowie Fußbodenheizung
  • + und einem Hauptschalter am Eingang,

aber ganz perfekt ist es eben doch nicht, denn

  • der Raum ist etwas zu knapp bemessen und
  • eine Ecke des Raums geht für den Kaminschacht drauf und ich handle mir dadurch eine Asymmetrie ein und verschenke akustisches Potenzial,
  • während der Schacht die Schallwellen des nahestehenden Subwoofers gut nach oben ins Wohnzimmer überträgt,
  • obwohl das Kino genauso gut unter dem Esszimmer untergekommen wäre.

Diese vier negativen Punkte hätte ich mit einer Klappe erschlagen können, wenn ich den Raum einfach auf die andere Seite des Hauses verlegt hätte. Aber wahrscheinlich war ich beim Anblick des Bauplans so geflasht von der Freude über einen Kinoraum, dass ich alles andere vergessen habe.

Mindestens so lange planen wie umsetzen

Ich kann es nur immer wieder sagen: eine gute Planung ist alles! Dazu gehört ein ausführlicher Bauplan mit allen Details des Heimkinos, aber einfach auch genug Zeit, die Möglichkeiten auszuloten, Produkte zu finden und Preise zu vergleichen.

Ausschnitt eines Heimkino-Bauplans.

Einigen der besten Heimkinos gingen ausgedehnte Planungsphasen voran. Nicht selten dauerte die Planung mindestens so lange wie der spätere Bau. Ein gutes Beispiel ist das Skyline Four mit je 8 bis 9 Monaten (auch wenn das vielleicht ein wenig extrem ist).

Dafür gibt es auch einen guten Grund. Man schreibt sich Ideen auf, zeichnet sie in den Bauplan ein, kalkuliert neu — und lässt es dann reifen. Klingt vielleicht nach einem Fass Wein, ist aber so. Ein Gedanke muss reifen. Erst nach ein paar Wochen weiß man, ob es ein guter Gedanke war, oder ob es eine bessere Lösung gibt. Nicht umsonst heißt es:

Gut Ding will Weile haben.

Mein Planungsprozess dauerte etwa 4 Wochen, die Umsetzung dann 6 Wochen mit Wartezeiten. Das war schon ganz in Ordnung. Aber ich weiß auch, dass ich mit etwas mehr Geduld oder früherer Planung manche Dinge besser gelöst hätte.

Die Details der Umsetzung

Aber kommen wir zu den Details des Code Red. Die meisten der nachfolgend genannten Punkte hätte ich leicht vermeiden können, wenn ich meine vorangegangenen Tipps befolgt hätte. Für die wenigsten Dinge war “ausprobieren und auf die Nase fallen” unumgänglich.

Mehr Steckdosen

Wenn Ihr den Raum von Grund auf planen könnt, dann plant Steckdosen mit ein! Besonders bei langfristigen Installationen (also nicht unbedingt in Mietwohnungen) sind Steckdosen ein Kostenfaktor, der sich lohnen kann.

Ansicht der unverkleideten Rückwand des Code Red: 4 Aufputz-Steckdosen sind durch Leerrohre miteinander verbunden.
Reichten am Ende doch nicht aus: 4 Steckdosen an der Rückwand.

Es muss ja nicht gleich eine ganze Armada sein, aber so 2 bis 3 Steckdosen in den wichtigsten Ecken wären schon praktisch. Es sollte halt sichergestellt sein, dass Ihr nachher nicht Unmengen an Verteilern anschließen müsst.

Wo wir gerade bei Verteilern sind: Kauft Euch einmal einen richtig guten, mindestens 10-fach-Verteiler, und achtet darauf, dass der vom Platz her auch zu Euren Möbeln passt. Lieber ein langer Verteiler mit einer Reihe oder ein kürzerer mit zwei Reihen? Es gibt auch Türme, wenn Platz eher nach oben zur Verfügung steht. Master-Slave oder nicht? Überspannungsschutz? USB-Anschlüsse gleich integriert? Was ich schon an günstigen Verteilern gekauft habe — da hätte ich auch gleich einmal richtig in die Tasche greifen können.

Teppich

Die Sache mit dem vollflächig verlegten Teppich würde ich mir heute nochmal überlegen. Ursprünglich habe ich darauf gesetzt, damit der Boden einfach aufgeräumt aussieht und sich leichter staubsaugen lässt. Ich kann es nicht leiden, wenn ich beim Staubsaugen ständig zwischen Teppich und glattem Boden wechseln muss.

Nahaufnahme eines schwarzen Teppichbodens.

Dennoch hat Teppich auch so seine Nachteile. Man sieht ihm zum Beispiel im Laden seine Qualität nicht an. Vielleicht hat man Glück, vielleicht auch nicht. Bei meinem sieht man nun nach Jahren, wie er an den stark frequentierten Stellen abgelaufen ist. Zwar nutzt sich Laminat auch ab und Fliesen können unvorteilhafte Kratzer oder Flecken bekommen. Aber das fällt meist nicht so auf wie abgelaufene Stellen im Teppich.

Legt man sich nur einen kleineren Läufer an die Front oder andere größere Flächen, so lässt sich dieser deutlich leichter austauschen. Wenn er nach Jahren nicht mehr gut aussieht — raus damit und was neues rein. Bei vollflächig verlegtem Teppich ist das eine größere Hürde.

Leinwand mit Maskierung

Vier Jahre habe ich im Code Red Filme geschaut, bevor ich mich endlich dazu durchringen konnte, eine Maskierung für die Visivo-Rahmenleinwand zu bauen. Damit das ganze nicht so dick aufträgt, habe ich mich für die einfachste Variante entschieden: eine manuelle Maskierung mit magnetischer Halterung.

Die Front des Code Red mit Maskierung an der Leinwand.
Foto: Tobias Dambacher

Wie das bei Maskierungen so ist, war der Unterschied in etwa so groß wie zwischen der dunklen und der hellen Seite der Macht. Man verfällt so leicht der dunklen Seite, denn es ist so einfach und der Bildeindruck ist um Welten besser. Allerdings kommt man dann auch nicht mehr davon los. Inzwischen nervt es mich, die Maskierung alle paar Tage mal weg machen zu müssen. Aber ohne will ich eben nicht mehr, weil es so viel besser ist.

Deshalb würde ich beim nächsten Kino lieber etwas länger sparen und in eine Leinwand mit integrierter Maskierung investieren. Am besten eine automatische, aber zur Not tut’s auch eine manuelle — Hauptsache man muss nicht mehr die beiden überlangen Streifen irgendwo auf die Seite legen. Man kann ja viel selbst bauen, aber dazu müssen schon einige Voraussetzungen erfüllt sein. Im Code Red wäre ein Selbstbau mit ziemlich vielen Schwierigkeiten verbunden.

Steinwolle statt Basotect

Basotect-Kantenabsorber hinter einem Vorhang versteckt.

Zur Verbesserung der Raumakustik habe ich zwei “günstige” aber umfangreiche Sets aus Basotect-Platten und Kantenabsorbern gekauft. Die passten perfekt in den Raum und ich hatte sogar noch was übrig, um im Büro die Sprachverständlichkeit zu verbessern. So gesehen war das nicht die schlechteste Investition. Aber im Nachhinein betrachtet hätte ich für weniger Geld einen größeren Effekt haben können. Mit Sonorock.

Natürlich ist Steinwolle echt eklig zu verarbeiten und man sollte das Zeug immer in etwas einpacken, damit keine Fasern rumfliegen. Aber der Absorptionswert ist eben nochmal etwas besser bzw. können etwas tiefere Frequenzen damit absorbiert werden.

Das, zusammen mit den geringeren Kosten, würde mich heute wohl zu Steinwolle greifen lassen. Dafür würde ich mehr Aufwand in die Kaschierung der Absorber stecken. Den Großteil hinter Vorhängen zu verstecken, war jetzt nicht die schlechteste Idee. Aber man kann einfach mehr Volumen für die Absorption nutzen, wenn man Teile des Raums mit Hilfe von mit Stoff bespannten Holzrahmen abhängt.

Besseres Beleuchtungskonzept

Was die Beleuchtung angeht, habe ich es echt verschlafen. Ursprünglich waren nur links und rechts je zwei dimmbare Halogenstrahler geplant. Ich hatte völlig unterschätzt, wie viel Licht der dunkel gestaltete Raum schlucken würde. Selbst als ich zwei der Strahler gegen die Leinwand richtete, wurde es nur wenig besser. Mit je vier LED-Deckenspots vorne und hinten konnte ich das nachträglich auf ein akzeptables Level anheben.

Wandlampen und ein Lautsprecher

Was aber noch fehlt ist die “Gestaltung” mit Licht. Spots, die gezielt den Vorhang oder die Leinwand anstrahlen zum Beispiel. Oder etwas indirekte Beleuchtung einmal außen herum an der Decke entlang.

Speziell für die Vorhänge wären Deckenspots eine gute Idee gewesen. Die sollte man aber schon beim Hausbau berücksichtigen, weil dafür Löcher und Zuleitungen in die Decke müssen. Nachträglich lässt sich das nur noch aufputz realisieren.

Alternativ müsste ich irgendwie die Decke abhängen. Das ist nachträglich immer etwas umständlich. Daher werde ich wohl in Verbindung mit einem Deckensegel für etwas mehr Beleuchtung sorgen.


Das waren schon eine ganze Menge Punkte, die ich im Nachhinein betrachtet lieber anders gemacht hätte. Ich könnte noch viel weiter ins Detail gehen, aber auf die Kleinigkeiten habe ich bewusst verzichtet, da sie dann doch sehr speziell (und weniger schmerzhaft) sind.

Ich hoffe, mit diesem Abschluss der Serie über das Code Red konnte ich Euch einige interessante Einblicke geben, welche Entscheidungen man beim Bau eines Heimkinos zu treffen hat und wie sich diese teilweise auswirken können. Leider ist das etwas, was in der schönen, heilen Heimkinowelt viel zu oft vergessen wird.

Wenn Euch die Serie gefallen hat, hinterlasst doch einen Kommentar. Was ist bei Eurem Heimkino alles schief gegangen? Was würdet Ihr heute anders machen?

12 Gedanken zu „Lessons Learned: Was ich beim nächsten Heimkino anders machen würde

  1. Hallo Bernd,
    ich bin auf Deinen Beitrag mit der Lan Steuerung des Mitsubishi Projektors gestoßen und sehr an einer Steuerung über den Lightmanager Air interessiert.
    Dieser ermöglicht auch die Ansteuerung über Netzwerk.
    Ich habe auch bereits dein JS Script herunter geladen und mal herein geschaut. Leider bin ich nicht ganz so fit in Programmierung.
    Kannst Du mir Tips geben wie ich den Projektor über eine IP Adresse anspreche und welchen Syntax ich zur Einstellung der 3D/2D (incl. Modi) senden müsste?

    1. Hallo Oliver,

      im Grunde habe ich alle Informationen, die Du dafür brauchst, schon in dem genannten Artikel stehen. Wenn Du damit nicht klar kommst und — wie Du selbst schon sagst — nicht fit im Programmieren bist, würdest Du damit nur Deine Zeit verschwenden.

      Ich empfehle Dir daher, die entsprechenden IR-Befehle des Projektors am Light-Manager anzulernen. Damit kannst Du ihn dann zum Beispiel mit über die Light-Manager-App steuern oder den erheblich (!) einfacheren HTTP-Aufruf des Light-Managers nutzen.

      Für die 3D/2D-Auswahl brauchst Du im Grunde nur die Befehle für AV-Memory 1 und 2 von der Fernbedienung. Auf denen speicherst Du die passenden Bildeinstellungen. Den 3D-Modus kannst Du auf Auto stellen, dann aktiviert sich das automatisch bei entsprechender Quelle und Du musst nur noch die Bildhelligkeit wie eben beschrieben wählen.

  2. Vielen Dank für deine schnelle Rückantwort!
    Aber die 3D Einstellungen werden bei mir leider mit AV Memory nicht gespeichert und mein Ziel ist es die Light Manager HTTP – Aufruf zu nutzen, um z.B. direkt den Frame Packing Modus einzustellen. Ich benutze eine Harmony mit Aktionen per IR und BT und bin damit sehr zufrieden. Nur das umstellen der 3D Modi ist sehr umständlich über das Projektor Menu und der Auto Mode funktioniert je nach Quelle auch nicht so zuverlässig.
    Ich habe mich gefragt, ob ich eben nicht direkt den HTTP-Aufruf des Light Managers nutzen kann um die paar Befehle direkt zu senden?
    Ich entnehme Deinem Script (_mitsubishi.put(“00TDM1”, settings, callback) und dem RS232 Manual des HC7800 das das Frame Packing mit dem Befehlsstring TDM1 eingestellt werden kann. Kann man den Befehl direkt über HTTP senden? Ist das überhaupt so möglich?
    Vielen Dank für Deine Hilfe!

    1. Also die Befehle sind ja eigentlich das kleinste Problem:

      00TDE0 = 3D aus
      00TDE1 = 3D an

      00TDM1 = Frame Packing
      00TDM2 = Side by Side
      00TDM3 = Top and Bottom
      00TDM0 = Auto

      00TDS0 = Reverse aus
      00TDS1 = Reverse an

      Über HTTP kannst Du da aber nichts ausrichten, weil der Projektor eben nur seine umständliche TCP-Schnittstelle hat. Der Light-Manager bringt Dir da auch nichts, weil der ja nur über Infrarot steuern könnte. Aber direkte Befehle gibt es für diese Einstellungen nicht. Also entweder kommst Du mit meiner Beschreibung klar und kannst die ggf. in eine andere Programmiersprache übertragen, oder es bleibt nur der umständliche Weg. 🙂

      Falls Du noch weitere Rückfragen hast, bitte unter dem entsprechenden Artikel. Hier ist das ein bisschen an der falschen Stelle.

  3. Hallo Bert,

    ein gesundes neues Jahr wünsche ich dir.

    Mich würde interessieren wie du das Deckensegel umsetzen würdest?
    Auch mit 160 Molton und kmpl. über die gesamte Länge?

    Und gibt es einen Hinweis auf deinen Seiten wie du deine magnetische (und nervende) Maskierung gebaut hast? Habe leider dazu nix gefunden.

    Aller guten Dinge sind 3 😉 Welche Lautsprecherhalter verwendest du für die Surround-LS?

    Vielen Dank vorab und beste Grüße aus Berlin!
    Alex

    P.S. Auch von mir ein großes und herzliches Dankeschön für deine tollen und sehr informativen Artikel. Ich habe viele Infos und Ideen aus deinem Blog gezogen!

    1. Hi Alex,

      vielen Dank, und das gleiche zurück!

      Zu Frage 1 und 2 muss ich Dich um Geduld bitten — für beides sind Artikel in den nächsten Monaten geplant. Das würde hier zu weit führen.

      Nur so viel vorweg: mit Molton gehe ich an das Deckensegel nicht ran. Da werden die Absorber mit einem dünnen Stoff bespannt, damit möglichst viel Schall zu ihnen durchdringt.

      Als Lautsprecher-Wandhalterung verwende ich das Original-Zubehör von XTZ. Die sind zwar relativ teuer für ein paar Stücke Blech und Schrauben, aber die Qualität ist einzigartig und sie erleichtern eine perfekte Aufhängung ungemein.

  4. Hallo Bert ,habe deine Berichte zum Teil gelesen überflogen und gemerkt , ich verstehe oftmals nur Bahnhof !
    Wo in Deutschland biet du denn zu finden ? Hoffe bei Stuttgart ?
    Weiß ja nicht was du beruflich machst aber die Berichte sind klasse ! Mit freundlichen Grüßen Peter

  5. Hi Bert,
    sehr interessante Webseite!

    Würdest du die Bassfallen aus Sonorock in gleicher Dimension anfertigen?

    Würdest du bei der Dreieckform bleiben?
    Ich hadere noch etwas, da mir die dünnen Spitzen des Dreiecks als gute Absorber nicht einleuchten wollen, und auch einige Hersteller bewusst quadratische Grundformen anbieten.
    Andererseits sollen die Dreiecke laut Erfahrungen und Anbietern (wie bei dir) auch ausreichen.
    Ich konnte es aber noch nicht nachvollziehen (Weg der Welle durch das Material und Reflexion an der Wand …) bzw. habe ich noch keine plausible Darstellung gefunden, woran ich erkennen kann, welche Grundform nun besser sei.

    Hast du die Wirkung der Absorption deines Aufbaus mit der Absorber-Ecke in der Raum-Ecke verglichen? Laut Test/Messung bei Futorial sollte dies doch keine so gigantische Verbesserung bringen aber eine immense Platzersparnins -> WAF.

    Gruß
    Ben

    1. Hallo Ben,

      Würdest du die Bassfallen aus Sonorock in gleicher Dimension anfertigen?

      Ja, schon ungefähr. 40–50 cm ist optimal. Mehr bringt nicht wirklich mehr.

      Würdest du bei der Dreieckform bleiben?

      Nein, mit Sonorock definitiv nicht. Das Zeug ist so billig, dass man locker das komplette Volumen damit ausfüllen kann.

      Ich hadere noch etwas, da mir die dünnen Spitzen des Dreiecks als gute Absorber nicht einleuchten wollen, und auch einige Hersteller bewusst quadratische Grundformen anbieten.

      Die dreieckige Grundfläche hat nur einen Zweck: Materialersparnis. Das Material reduziert sich dadurch auf die Hälfte, was bei Basotect eine ordentliche Kostenersparnis ist. Die Wirkung ist definitiv schlechter als mit einer vollen quadratischen Grundform. Aber sie ist nicht annähernd so viel schlechter, wie man dafür Material einspart. Ich kenne die genauen Werte jetzt nicht, aber man kann sich das so vorstellen, dass den 50% Materialverbrauch ungefähr 95% Wirkungsgrad gegenüberstehen.

      Andererseits sollen die Dreiecke laut Erfahrungen und Anbietern (wie bei dir) auch ausreichen.

      Die reichen deshalb, weil bei Basotect ab einer Dicke von 10 cm und mehr die Wirkung nicht mehr nennenswert zunimmt. Das Material ist zu dicht, um noch tiefere Schallwellen aufzunehmen (deshalb ja Sonorock für Bassfallen). Das hat mir nur damals auch keiner gesagt, sonst hätte ich die teuren Dinger nicht gekauft.

      Ich konnte es aber noch nicht nachvollziehen (Weg der Welle durch das Material und Reflexion an der Wand …)

      Mach dir einfach mal eine Zeichnung von so einer Raumecke und lass Schall als gerade Linien aus irgend einer Richtung kommen. Du wirst feststellen, dass bei der Aufstellung eines Dreiecks mit Spitze in den Raum der Absorber immer einen Wandabstand hat, der der aktuellen Dicke des Materials entspricht. Trifft der Schall eher in der Mitte auf, hat er dahinter mehr Wandabstand, trifft er schräg oder in einer Ecke auf, hat er weniger Wandabstand – gleiches nach der doppelten Reflexion an den Wänden und dem Rückweg durch den Absorber. Das entspricht in etwa auch der optimalen Positionierung von Basotect an Wänden und ist somit mit ein Grund dafür, dass Dreiecke völlig ausreichen.

      Hast du die Wirkung der Absorption deines Aufbaus mit der Absorber-Ecke in der Raum-Ecke verglichen?

      Nein, da das bei mir nicht zur Debatte stand. Ist aber auch nicht notwendig. Basotect ist einfach nicht das richtige Material für Bassfallen. Und Bassfallen müssen aus Prinzip dicker sein, sonst wirken sie nicht. Es kann also keine Bassfalle mit hohem WAF geben (Plattenresonatoren an dieser Stelle mal ausgenommen).

      1. Danke für die ausführliche Antworten.
        Den Beitrag über Bassfallen hatte ich nicht gesehen … da ist das meiste ja sehr gut erklärt.
        Die Grundform muss leider auch immer den Platzverhältnissen und dem WAF angepasst werden.

        Kann man hier die Grundfläche als Berechnungsgrundlage nehmen, also eine Viertelkreis oder Quadrat mit angefaster Ecke (die in den Raum ragen würde)?

        Gruß

        1. Die Grundform ist eigentlich völlig egal. Auf die Stärke kommt es an – frei nach dem Motto “viel hilft viel”. Je dicker der Absorber, desto tiefer wirkt er. Aber bei 50 cm ist Schluss, darüber bringt es kaum noch eine Verbesserung. Unter 30 cm reicht er nicht mehr so tief, dass man noch von einer “Bassfalle” sprechen könnte. Die Wirkung erhöht sich ansonsten noch mit der Fläche. Also eine ganze Wand voll in 50 cm Stärke bringt mehr als nur die Ecken mit 50×50 raumhoch vollzustellen.

          Das ganze aber immer noch in Maßen. Würde man alle 4 Wände so präparieren, wird der Raum insgesamt hoffnungslos überdämmt. Alles, was sich auf den Bass auswirkt, hat auch Auswirkungen auf den Hochton.

Stelle eine Frage

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweise zur Verarbeitung Deiner Angaben und Widerspruchsrechte: Datenschutzerklärung