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Wasserkabel – Revolution für die Datenübertragung

Die Ankündigung einer neuartigen Technik sorgt seit kurzem für Aufsehen. Eine Gruppe Studenten hat eine neue Methode zur Übertragung von elektrischen Signalen beliebiger Art gemacht. Die sogenannten „Wasserkabel“ sind genau das, was der Name verspricht: Datenübertragung durch Wasser. Der erste Eindruck ist vielversprechend.

Wasserkabel mit zwei Cinch-Steckern

Wenig bis kein Verlust über große Strecken hinweg — das versprachen die Erfinder bei ihrer ersten Vorstellung. Das macht die Wasserkabel besonders im Heimkino interessant. Verlust durch den Widerstand langer Lautsprecherkabel könnten damit ebenso der Vergangenheit angehören, wie die Notwendigkeit von HDMI-Repeatern, wenn die Leitung zum Beamer länger als 10 Meter ist.

Ich habe einen Prototyp in die Finger bekommen und für Euch getestet. Der erste Eindruck: phänomenal! Die ewigen Kabel-Diskussionen könnten damit endlich der Vergangenheit angehören.

Wasserkabel – so funktioniert’s

Wasser leitet Strom — das weiß jeder, dem mal der Föhn aus der Hand gerutscht ist, während er sich in der Badewanne sitzend die Haare gemacht hat. Insofern verwundert es, dass nicht schon jemand früher auf die Idee gekommen ist, diese nützliche Eigenschaft zur Signalübertragung einzusetzen.

Wasserkabel Detailansicht

Genau genommen ist es nicht das Wasser, sondern die darin enthaltenen Salze und Mineralien, die die gute Leitfähigkeit hervorrufen. Deshalb sind Wasserkabel nicht nur mit gewöhnlichem Leitungswasser gefüllt. Es kommt speziell angereichertes, stark ionisiertes Wasser zum Einsatz, das eine extrem hohe Leitfähigkeit aufweist.

Das Kabel selbst könnte man durchaus als gewöhnlichen Schlauch bezeichnen. Bei einzelnen Adern trifft das sogar zu. Die gummiartige Hülle fühlt sich wie Silikon an. Das Wasser wird in die einzelnen Adern im Inneren regelrecht hinein gespritzt und das Kabel so „aufgepumpt“. Besonders interessant ist, dass die einzelnen Adern eines Wasserkabels ineinander verlaufen können.

Was sich wie Science Fiction anhört, könnte bald in jedem Wohnzimmer liegen. Denn wie es bislang aussieht, sind die Einsatzgebiete nahezu grenzenlos.

Gängige Schnittstellen werden unterstützt

Wasserkabel Detailansicht

Das beste an Wasserkabeln ist, dass sie nahezu jede beliebige Schnittstelle unterstützen. Anders als bei optischen Kabeln werden keine speziellen Anschlüsse benötigt. Von analogen und digitalen Cinch-Verbindungen über einfache Lautsprecherkabel bis hin zu moderne HDMI-2.1-Standards ist alles möglich. Einzige Voraussetzung ist ein spezieller Stecker an beiden Enden, der die Signalwege in die richtigen Bahnen lenkt. Bei Lautsprecherkabeln sind kompatible Bananenstecker also Pflicht, sonst wird’s feucht.

Ich habe leider nur den Prototyp eines Mono-Cinchkabels zur Verfügung gestellt bekommen, war davon aber sofort hin und weg. Meine Testanschlüsse waren:

  • digital vom CD-Player zum AV-Receiver
  • analog vom AV-Receiver zum Subwoofer

Die digitale Verbindung des CD-Players ging so einfach wie bei jedem anderen Cinch-Kabel vonstatten. Da es eine digitale Verbindung ist, habe ich keine Veränderung erwartet. Dennoch schien mir der Sound etwas klarer und spritziger rüber zu kommen.

Noch überraschter war ich nach dem Anschließen des Subwoofers mit dem Wasserkabel. Der Bass scheint deutlich trockener und weniger schwammig zu sein. Besonders bei tiefen, blubbernden Motorengeräuschen machte sich das Leitungsmaterial bemerkbar.

Der Hammer war, dass ich am Ende einfach noch ein gewöhnliches Y-Kabel anstecken konnte, um keinen -3 dB Verlust am Subwoofer zu erleiden. Die volle Kompatibilität zu alten Kabeln scheint also gegeben zu sein.

Hervorragende technische Eigenschaften

Bei meinem ersten Test konnte ich mich von den hervorragenden Eigenschaften des Wasserkabels überzeugen — und das, obwohl es sich nur um einen frühen Prototyp handelt. Ich kann mir noch gar nicht ausmalen, wie gut das wird, wenn die Dinger in Serie gehen.

Luftblase in einem Wasserkabel
Luftblasen wie diese darf es im Endprodukt natürlich nicht mehr geben.

Das getestete Wasserkabel ist äußerst biegsam. Man kommt damit um jede Ecke. Die Dicke des Kabels hält sich auch in Grenzen. Nur komplett abknicken darf man es nicht, sonst wird die hydraulische Verbindung unterbrochen.

Besonders interessant ist natürlich die Resistenz gegen elektromagnetische Störungen. Endlich kann man die Lautsprecherkabel direkt neben der 400-V-Drehstromleitung verlegen! Aus diesem Grund ist eine Schirmung komplett überflüssig.

Noch ungetestet ist die Anfälligkeit gegenüber Störeinflüssen durch Wasseradern im Boden. Das kann man aber denke ich erstmal vernachlässigen. Problematisch ist außerdem ein Betrieb bei weniger als 1 °C oder mehr als 98 °C. Für eine dauerhafte Installation im Garten sind Wasserkabel also im Moment noch nicht geeignet. Das wollen die Entwickler noch durch die Beigabe von Frostschutzmittel in den Griff bekommen.


Fazit nach einer Woche intensiver Tests: überwältigend! Ich möchte es eigentlich gar nicht mehr hergeben. Die Serienproduktion soll am 1. 4. 2018 beginnen, sofern bis dahin einer der führenden Kabelhersteller die Rechte gekauft hat.

Preise sind bisher keine bekannt, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass Wasserkabel übermäßig teuer sein werden. Besonders lange Strecken sollten sich sehr günstig mit dem passenden Gardena-Adapter realisieren lassen.

 

8 Kommentare zu „Wasserkabel – Revolution für die Datenübertragung“

  1. Das hört sich wirklich sehr innovativ und vorallem interessant an bezüglich der Möglichkeiten die damit geschaffen werden.

    Also ich würde es aktuell in meinem Wohnzimmerkino fur den Subwoofer benutzen.
    Wenn ich mitte dieses Jahres ins Eigenheim ziehe, wäre es toll so ein Kabel für den Beamer zu haben.

    Übrigens, Tolle Homepage, ich hole mir schon lange immer wieder infos und Ideen davon 😉
    Weiter so 🙂

    1. Herzlichen Glückwunsch, Du hast den Prototyp des Wasserkabels gewonnen! Der Zufallsgenerator hat Deinen Kommentar ausgewählt.

      Viel Spaß mit Deinem phänomenalen Wasserkabel und viel Glück dabei, das WLAN-Kabel damit zu ersetzen. 😉

  2. Besonders die Kompatibilität mit Gardena und die Verbesserung bei blubbernden Motorgeräuschen finde ich grandios. Mal sehen, ob die Markteinführung dann am 1.4.2018 stattfindet. Ach nein, das ist ein Sonntag…

    Sehr schöne Sache – ich habe herzlich gelacht! Danke dafür

  3. Hallo! Das ist bestimmt destilliertes Wasser, mit ein wenig Salz, bin ich der Meinung für die leitfähigkeit? Könnte ich mir vorstellen bin dieses Jahr auf der highende in München Mal sehen ob es ausgestellt wird.

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