Von Anfang an richtig planen

Wie sieht der optimale Kinoraum aus?

Wer über einen eigenen Kinoraum für sein Heimkino verfügt, kann sich glücklich schätzen. Das sind optimale Voraussetzungen, das Kino so authentisch wie möglich einzurichten. Nichts spricht gegen ein gemütliches Wohnzimmerkino, aber wer will in einem normalen Wohnraum schon dunkle Wände, eine riesige Leinwand und massenweise Lautsprecher sehen?

Leerer Kellerraum mit grundierten Wänden und Folie auf dem Boden ausgelegt. In der Mitte steht eine Leiter mit Baustrahler.
Jedes Heimkino beginnt in einem leeren Raum.

Optimale Bedingungen hast du natürlich, wenn du im Begriff bist, ein Haus zu bauen. Aus bestehenden Wohn- oder Kellerräumen kannst du aber auch unheimlich viel machen. Hier und da hört man auch von umgebauten Garagen, Dachböden oder Gartenhäusern. Hier ein paar Tipps, was es in jedem Fall zu beachten gibt.

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Heizung

Niemand will in einem kalten Kino sitzen. Wie wird der Kinoraum also beheizt? Einige Möglichkeiten sind:

  • Fußbodenheizung: Mit Sicherheit die beste Lösung, weil sie komplett unsichtbar ist. Beim Kauf von Bodenbelägen musst du beachten, das diese für eine Fußbodenheizung geeignet sind.
  • Wandheizkörper: Die klassische Heizung, wie sie in den meisten Wohnhäusern noch vorhanden ist. Das Problem daran: Heizkörper sind meistens im Weg und lassen sich in der Regel nicht versetzen. Du musst sie geschickt in die Kinogestaltung integrieren. Schwarzer Lack ist ein guter Anfang.
  • Elektrische Wandheizkörper: Eine sehr gute Lösung, wenn du eine Heizung nachrüsten musst. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen, Formen und Farben. Benötigt wird nur etwas Platz an der Wand und eine Stromquelle in der Nähe. Achtung bei der Belastung des Stromkreises in diesem Raum – die Kinotechnik wird selbst auch eine Menge Saft ziehen. Das kann zu einer Überlastung führen.
  • Mobile Heizgeräte: Die Notlösung – wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt. Die kleinen, elektrischen Heizkörper schaffen es normalerweise, einen Raum in einer halben Stunde auf eine angenehme Wärme zu bringen. Dennoch ist das eine andere Wärme, als wenn der Raum dauerhaft auf einer konstanten Temperatur gehalten wird.

Fenster und Verdunkelung

Ein Fenster ist in einem Kino eigentlich überflüssig. In einem Neubau kann man es zumindest im Keller einfach weg lassen, wenn man sich sicher ist, dass der Raum als Kino genutzt wird.

Ein vorhandenes Fenster zuzumauern ist vielleicht keine so gute Idee – wer weiß, ob es nochmal gebraucht wird. Hier ein paar Alternativen.

  • Wandverkleidung: Wenn die Wände des Kinoraums ohnehin verkleidet werden sollen, kann man das Fenster in diesem Zuge gleich mit verschwinden lassen. Einfallendes Licht muss ggf. noch abgeschottet werden.
  • Verhängen: Das Fenster kann mit einem Vorhang aus nicht lichtdurchlässigem Stoff verhängt werden. So bleibt auch der Zugang zum Fenster erhalten. Gegen Restlicht hilft eventuell ein zusätzlicher Stoff direkt vor der Fensteröffnung.

Auch ist es denkbar, ein Fenster relativ fest (aber nicht endgültig) zu verschließen – und sei es nur mit ein paar Brettern. Bedenke aber, dass irgendwie noch frische Luft ins Heimkino kommen muss.

Belüftung des Kinoraums

Mehrere Personen für zwei Stunden in einem kleinen Raum – da wird die Luft schnell knapp. Kann der Kinoraum gelüftet werden? Gerade in Kellerräumen, besonders in schlecht isolierten Altbauten, musst du bei unzureichender Belüftung mit Schimmel rechnen. Insbesondere, wenn du kein Fenster hast oder es verbaust, muss eine Alternative her.

Die perfekte Lösung in einem Neubau ist eine zentrale Wohnraumlüftung. Das Kino kann dabei mit versorgt werden. Eine andere Belüftungsmöglichkeit ist dann nicht mehr notwendig. Aber auch wenn eine Wohnraumlüftung im restlichen Haus viel bringt und ein Segen für Allergiker sein kann, ist sie doch nicht gerade billig.

Eine Belüftungsanlage kannst du im kleinen Stil auch nur für den Kinoraum anschaffen. In einem Kellerraum sollte gleich ein entsprechender Schacht berücksichtigt werden, oder es wird nachträglich mit einer Kernbohrung eine Öffnung geschaffen.

Eventuell kann eine Lüftung auch mit dem Fenster kombiniert werden. Dadurch hätte ein Kellerschacht noch einen Nutzen. Wichtig ist in jedem Fall die Frischluftzufuhr von außen nach innen und ein Weg, über den die Abluft ausströmen kann.

Beleuchtung und Strom

Wandlampen und ein Lautsprecher
Wandbeleuchtung durch zwei Halogenstrahler in einem Kino mit dunklen Wänden

Sehr früh solltest du in der Planung die Beleuchtung bedenken. Da ein Kinoraum eher dunkel eingerichtet wird, um Streulicht zu vermeiden, werden ein paar kleine Lampen es schwer haben, für ausreichend Licht zu sorgen. Das ist aber ein Thema für sich.

Wenn die Elektroinstallation noch nicht durchgeführt ist, solltest du folgende Punkte bedenken:

  • Deckenstrahler sorgen für ein sehr angenehmes Licht im Kino. Dafür müssen schon Aussparungen in den Betonplatten an den richtigen Stellen vorhanden sein, was eine sehr gute Planung des Kinos bereits vor dem Bau des Hauses erfordert. Alternativ kannst du eine abgehängte Decke oder andere Deckenkonstruktion bauen, die genug Platz für entsprechende Leuchten bietet. Ein Deckensegel bietet sich da besonders an.
  • Wandleuchten sind eine deutlich einfachere Alternative. Die notwendigen Kabel können auch in bestehenden Räumen noch unter Putz verlegt werden. Ein Elektriker fräst die Schlitze dafür in Minuten. Zur Not kann man sich auch mit Kabelkanälen behelfen.
  • Soll es eine Effektbeleuchtung am Boden oder an den Wänden geben? Woher kommt der Strom dafür?
  • Wo wird später die Technik stehen? An den wichtigen Stellen müssen ausreichend Steckdosen vorhanden sein, weil nicht alles über Verteiler gelöst werden kann und sollte.

Vorteilhaft ist es, wenn du das Heimkino über mehrere Sicherungen laufen lassen kannst. Rücksprache mit dem Elektriker ist dafür dringend anzuraten. Wenn du zwei oder besser drei getrennte Stromkreise integrieren kannst, hat das gleich mehrere Vorteile:

  • Du kannst eine wesentlich höhere Gesamtlast auffahren, was spätestens bei mehreren potenten Verstärkern wichtig wird.
  • Wenn doch mal die Sicherung fliegt, ist nicht gleich das komplette Heimkino tot. Kommt es auf einem Stromkreis zur Überlastung, laufen die anderen dennoch weiter. So geht zum Beispiel zwar die Technik aus, aber es bleibt hell.
  • Den Beamer auf einem separaten Stromkreis laufen zu lassen, kann deine Lampe retten. Wenn die Sicherung aufgrund anderer Geräte anspringt, wird dem Beamer nicht sofort der Saft entzogen, was mangels aktiver Kühlung zu einer plötzlichen Überhitzung führen kann.

Weiterhin kannst du für das Heimkino Sicherungsautomaten mit Charakteristik “C” einbauen lassen, die einen höheren Einschaltstrom aushalten. Wenn du einmal einen Verstärker anschließt, der einen sehr hohen Einschaltstrom hat, haut dir das sonst regelmäßig die Sicherung raus.


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Raummaße

Kommen wir zu einem sehr heiklen Punkt, der maßgeblich für den späteren Klang verantwortlich ist: die Abmessungen des Kinoraums. Bei ungünstigen Abmessungen und je nach Aufstellung des Subwoofers breiten sich Schallwellen im Tiefbass-Bereich so aus, dass einige Frequenzen an manchen Stellen im Raum völlig ausgelöscht werden und an anderen dafür doppelt so laut sind. Man spricht hier von Raummoden. Die Folge ist unangenehmes Dröhnen oder gar kein Bass am Hörplatz. Das im Nachhinein zu korrigieren ist nicht einfach.

Unabhängig von späteren Maßnahmen, den Bass in den Griff zu bekommen, kannst du schon bei der Auswahl des Raums etwas dafür tun: Die Abmessungen des Kinoraums sollten wenn möglich so gewählt werden, dass keine Seitenlänge ein Vielfaches einer anderen ist. Besonders quadratische Räume sind zu vermeiden.

Ein Beispiel: Bei einer Breite von 3,5 Metern wäre eine Länge von ebenfalls 3,5 Metern oder aber 7 Metern sehr ungünstig. Dabei kommt es nicht auf Zentimeter an. Je näher eine Länge an einem ungünstigen Maß liegt, desto schwerwiegender fällt der besagte Effekt aus. Dabei muss auch die Raumhöhe berücksichtigt werden. Bei einer für Kellerräume üblichen Höhe von 2,20 Metern macht das die nicht seltene Breite oder Länge von ungefähr 4,40 Metern zum Problem.

Es bringt übrigens nichts, den Kinoraum durch nachträglich eingezogenen Trockenbauwände künstlich zu verkleinern, um bestimmte Abmessungen zu erzielen. Hier zählen nur möglichst massive Materialien: Beton oder wenigstens Ziegel. Durch alles andere geht der Bass fast völlig unbeeindruckt hindurch.

Je kleiner der Kinoraum ist, desto wichtiger ist diese Regel. Vernachlässigen kann man sie erst ab einer Größe, die weit über einen üblichen Wohnraum hinaus geht. Aber: Lass dich nicht davon verunsichern. Letztendlich ist ein nicht ganz perfekter Raum besser als gar kein Raum.

Die lieben Nachbarn

Zuletzt noch ein paar Worte zu unerwünschter Ruhestörung und aufgebrachten Nachbarn – oder wie man diese vermeidet. Im Keller eines Einfamilienhauses ist ein Heimkino am besten aufgehoben. Beton isoliert den Schall ausgesprochen gut. Sobald ein Nachbar direkt angrenzt – auch oben oder unten – hat der mit Sicherheit aber auch seinen Spaß.

Man hört immer wieder von Maßnahmen wie Eierkartons oder ähnlichem – lass dir gesagt sein, dass das überhaupt nichts bringt. Es gibt nur zwei wirksame Mittel, den Nachbarn nicht am Kino teilhaben zu lassen:

  • massiver Beton, so dick wie möglich
  • Doppelwände (also Wand + Hohlraum + Wand)

Letzteres funktioniert sehr gut, weil Schall am schnellsten abgebaut wird, wenn er von einem Stoff in einen anderen unterschiedlicher Dichte übergeht. Bei Doppelwänden geht er mehrmals von der Luft in die Wand über und umgekehrt. Danach bleibt nicht viel übrig.

Leider sind Doppelwände nur sehr selten anzutreffen. Abgesehen davon wäre ohnehin eine völlige Entkopplung des Nachbarn von den eigenen Wänden nötig, da der Schall und besonders der Bass in einem Mehrfamilienhaus sonst immer noch über den Boden und andere Anschlussstellen übertragen würde. Das Konzept vom “Raum im Raum” ist die Lösung dafür. Leider lässt sich das aus Kosten- sowie aus praktischen Gründen fast nie umsetzen.

Es bleibt also nur massiver Beton, weil er am wenigsten vom Schall zum Mitschwingen angeregt wird. Der Bass wird dennoch über mindestens eine Etage zu fühlen sein. Damit das nicht ausufert, muss der Subwoofer vom Boden entkoppelt werden.

Im Zweifelsfall: einfach nicht so weit aufdrehen. Denn eine vollständige Schallisolierung nach außen ist mit normalen Mitteln eben nicht zu bewerkstelligen.

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Du kannst dich schon glücklich schätzen, wenn du einen separaten Kinoraum zur Verfügung hast. Die wenigsten haben die Wahl zwischen verschiedenen Räumen. Egal wie deine Raumsituation aussieht, sind die genannten Dinge aber gute Anhaltspunkte dafür, was du bei der Planung deines Heimkinos berücksichtigen musst.

25 Gedanken zu „Wie sieht der optimale Kinoraum aus?

  1. Zum Thema Kellerfenster. Wenn es sich dabei um eine Lichschachtlösung handelt ist das Aussehen nahezu zweitrangig da diese ja von Aussen nicht einsehbar sind. Alternativ kann man anstelle es komplett “zuzumauern” auch mit einer Art “klappbarer Deckel” der sich nach oben, unten oder links/rechts beiseite schwingen lässt verschliessen. So könnte man das Fenster immernoch zum lüften verwenden.

    Zur Belüftung sollte man aber beachten, dass die Kernlochbohrung in einen nebenstehenden Kellerraum erfolgt, da nach Aussen ja das Problem bestünde, dass Sound/Lärm nach Aussen dringt und der Nachbar doch wieder belästigt wird.

    Zur Beheizung könnte alternativ wenn es für eine Fußbodenheizung zu spät ist auch eine sogenannte Wandheizung nachrüsten. Die entsprechenden Schlitze für die Schleifen können nachträglich eingebaut und wieder sauber verputzt werden.

    1. Ich weiß nicht, ob eine Belüftung von einem anderen Kellerraum sinnvoll ist. Der müsste ja dann auch wieder belüftet werden, und wer hat schon die ganze Zeit das Kellerfenster offen? Bei einem kleinen Lufteinlass mit Ventilator (also alles ungleich Fenster) ist meiner Meinung nach eine dauerhafte Belüftung sinnvoll, mit einem größeren Frischluftvorrat als nur einem anderen Kellerraum.

      Um den Schall nach außen würde ich mir bei einer Lüftung keine Gedanken machen. Das Rohr bekommt ja einen entsprechenden Abschluss. Da geht kaum was rein, geschweige denn durch.

  2. Hallo Bert,
    ein ganz dickes Lob zu Deiner Website ! Keine Ahnung, wieviele leidenschaftliche Kinofans sich bisher schon wertvolle Tipps bei Dir geholt haben. Auch ich plane einen Kinosaal und habe von meiner Frau einen Kellerraum für dieses Vorhaben genehmigt bekommen 🙂
    Wir stehen noch ganz am Anfang und werden in den nächsten Wochen die Räume planen. So kann ich die Abmessungen des Kinosaals noch weitestgehend festlegen. Allerdings muß auch meine Modelleisenbahn mit den Abmessungen 300 x 160 cm in diesem Zimmer Platz finden. Die werde ich dann aber hinter einem Vorgang oder ähnlichem verstecken. Folgende Komponente habe ich mir im Laufe der Jahre zugelegt:
    Receiver: Yamaha Aventage MusicCast RX-A850
    Lautsprecher: Bowers & Wilkins 2 Frontlautsprecher 685 S2, 1 x Center HTM 61 S2, Subwoofer ASW610
    Leinwand: ca: 300 x 160 cm (exakte Abmessungen folgen wenn ich zuhause abgemessen habe)
    Beamer Sanyo PLV-Z3
    Panasonic DMR-BST740EG9 Blu-ray Recorder
    Nun hätte ich zunächst diese Fragen:
    1) Wie könnten die optimalen Abmessungen für diesen Raum aussehen und wie würdest Du das ganze aufstellen ?
    2) Welche Lautsprecher würdest Du mir zur Vervollständigung empfehlen. Gesucht werden noch die Lautsprecher SL und SR, SBL und SBR und die beiden Präsenzlautsprecher FPR und FPL. Die vier Surroundlautsprecher ebenfalls von B&W ?
    3) In welchem Bereich würdest Du die beiden Präsenzlautsprecher anbringen ?
    Vielen Dank vorab für Deine Hilfe.
    Liebe Grüße aus 70794 Filderstadt,
    Frank

    1. Hallo Frank,

      Glückwunsch zur Genehmigung! 😉

      Ich würde zuerst mal drüber nachdenken, ob sich die Modelleisenbahn nicht in den Raum integrieren lässt, anstatt sie zu verstecken. Wenn sie hinter der Sitzreihe Platz findet, gewinnst Du automatisch den wichtigen Abstand zur Rückwand. Wären Drehsessel eine gute Wahl? So kann man sich mit den Kinostühlen umdrehen und der Eisenbahn zusehen. Ist unter der Eisenbahn vielleicht viel Platz für dicke Tiefton-Absorber aus Steinwolle? Kann man ein Deckensegel darüber aufhängen, das gleichzeitig als Sternenhimmel und Absorber dient?

      Zu Deinen Fragen:

      1) Jetzt hast Du vielleicht schon Ideen, um Dir das selbst zu beantworten. Vielleicht eher länglich. Aber die Länge kein Vielfaches der Breite!

      2) Alle genannten Lautsprecher sollten exakt vom selben Typ sein. Wenn Du die anderen noch eine Weile behalten willst, nimm die passenden Regallautsprecher aus Deiner Serie.

      3) Na da wo sie laut Yamaha hin gehören. 🙂 Überleg Dir aber, ob Du statt Precense nicht lieber 2 Atmos-Deckenlautsprecher installierst. Die müssten ja nur näher an den Sitzplätzen hängen (ca. 1 m davor).

      Ich freue mich, mal einen Plan zu sehen.

      Viele Grüße
      Bert

  3. Hallo Bert,

    super Seite… bin noch nicht ganz durch mit Lesen aber es macht echt Spaß und ist sehr hilfreich.
    Zum Thema Fenster zumauern: Besteht nicht die Gefahr, dass das Fenster anfängt zu schwitzen und damit irgendwann schimmelt ?
    Es geht um ein Fenster im Wohnraum in Richtung Südseite falls dies von Bedeutung ist.

    Danke

    Gruß Heiko

    1. Hallo Heiko,

      die Gefahr besteht natürlich. In einem Wohnraum würde ich aber ohnehin davon absehen, ein Fenster “endgültig” zu verschließen. Man weiß nie, wozu man es noch brauch. Es gibt ja genug andere Möglichkeiten, es komplett zu verdunkeln, so dass man aber noch ran kommt.

      Wenn zumauern wirklich die Lösung ist, dann nur durch komplettes Entfernen des Fensters samt Rahmen. Anschließend verschließen der Lücke und verputzen von beiden Seiten, evtl. mit entsprechender Dämmung.

      Außerdem wäre dann eine Wohnraumlüftung angebracht, falls es sonst keine Fenster mehr gibt. Ein anderer Weg ist also durchaus eine Überlegungen wert.

  4. Wieder ein sehr schöner interessanter Artikel von Bert!

    Ich habe selbst vor gut 4 Jahren eine DHH gebaut und auch im vorhinein erste Pläne für meinen “Man Cave” im Keller geplant. Gut das auch unser Architekt da mitgespielt hat und diverse Gewerke, um meine Bedürfnisse Richtung Heimkino / Bar, entsprechend zu verwirklichen.

    Grundsätzlich war der Plan des Architekten den Keller nicht als Keller, sondern als Untergeschoss einzurichten. Sprich, zwar Technik- und Waschraum klassisch umsetzen, aber Flur, Gästeklo und mein Raum wie auch die oberen Räume auszurichten.

    Fußbodenheizung, Eichenparkettboden, 2,45 Deckenhöhe, integrierte Deckenbeleuchtung, großes Fenster mit großen Lichtschacht, zalhreiche Steckdosen, Kabelanschluss und Ethernet.

    Gut ist hier vor allem sich direkt mit dem Elektroinstallateur abzusprechen. Eine Anforderung war alle Leitungen für die Lautsprecher und Videosignale über Unterputzrohre zu verlegen, keine sichtbaren Kabelkanäle mehr!

    Die Rohinstallation hab dann entsprechend selbst ausgeführt. Sämtliche Kabel gehen in der Wand zum Ziel und auch über den Boden im Estrich.

    Wichtig war vorallem das Thema Schall. Wie Bert oben schon richtig beschrieben hat. Wenn die Frau und Nachbarn meckern, hilft das ja alles nix. Und ich wollte sorgenfrei LAUT machen können!
    Hier kommt es nun auch auf die Art der Mauerung an. Je dicker desto besser, aber die Mauerart ist oft entscheidend. YTong ist zum Beispiel sehr günstig und einfach zu verarbeiten, aber der Schallschutz ist eher mau.
    Was hier imho Preis-Leistungs-mäßig wirklich optimal ist, ist Kalksandstein.
    Sehr hohe Dichte, entsprechend statisch sehr gut tragend und auch mit super Schallschutzwerten. Zum Nachbarn trennen hier zwei Wände a 18cm, dazwischen 5cm Mineralwolle. Auch die Bodenplatte ist physisch vom Nachbarn getrennt. Beschwert hat er sich bis heute nicht.

    Was auch wichtig bei der Planung war, und auch bei einer Renovierung sinn macht, ist eine Schallschutztüre.
    Das Türblatt hat hier nochmal einen Schallschutzkern, das Dichtband ist entsprechend ausgeprägt, und vorallem: eine absenkbare Bodendichtung! Bringt wirklich was und war die Mehrkosten (und das Mordsgewicht) allemal wert!
    Wichtig beim Einbau: Beim Ausschäumen des Türrahmens darauf achten keine Lücken und Löcher zum anderen Raum zu hinterlassen, da geht sonst auch Schall “durch”, dann bring auch die beste Schallschutztüre nichts.

  5. Wirklich sehr interessant und anschaulich erklärt, lieber Bert.
    Ich bin auch (wieder) dabei – nach etwa 5-6 monatiger Abstinenz – mein Wohnzimmer Heimkinotempel weiter im Bereich der akustischen Optimierung zu verbessern/verfeinern. Mir ist der Klang noch nicht trocken, präzise und „direkt“ genug. Habe für mich persönlich recht gute bis sehr gute Raumverhältnisse. Ich stelle mir allerdings noch die Frage nach dem richtigen Sitzmöbel. Aktuell noch Kunstleder Couch, soll diese demnächst durch einen Sessel mit Samt bezogen ersetzt werden – aus akustischen Gründen.

  6. Hallo Bert,

    ich plane ein “Heimkino” in mein aktuelles Zimmer zu integrieren.
    Der Raum hat die Maße: (L*B*H) 4,1m*3,2m*2,4m.
    Ich habe mich so gut es geht informiert, bin aber zu dem Schluss gekommen,
    dass ich wohl nirgends irgendeine klare Antwort bekomme
    (bis ich auf diesen Artikel gestoßen bin). Der Raum soll gleichzeitig als “Wohnraum”
    genutzt werden. Aufgrund der relativ geringen Größe bin ich mir allerdings nicht sicher, welches Surround- oder sogar 3D-Surround-Format ich wählen soll (5.1/7.1/etc.). Ich habe Lautsprecher für ein 11.2 System (die habe ich meist aus nicht mehr benutzten Systemen ausgebaut). Ich möchte möglichst alle verwerten,
    wobei ich glaube, dass 11.2 für den Raum zu viel ist, oder täusche ich mich da?
    Ich hoffe auf eine Antwort, denn ich möchte nicht 1 Jahr lang geplant haben, um dann zu merken, dass ich das falsche System geplant habe.
    Danke schon mal im voraus,

    Gruß, Eric

    1. Hallo Eric,

      11.2 wäre dann ja 7.x.4 – das kannst du bei der Raumgröße schon unterbringen. Es kommt ja in erster Linie auf die Winkel an, nicht so sehr auf die Entfernung.

      Die Frage ist aber natürlich, was das für Lautsprecher sind. Irgendwelche veralteten Kisten? Brüllwürfel? Bunt zusammengewürfelt? Guter Kinosound entsteht nicht durch die Menge der Lautsprecher, sondern durch deren sorgfältige Auswahl, passende Platzierung und optimierte Raumakustik.

      11 Lautsprecher sind dann zuviel, wenn einige dieser Lautsprecher und/oder dein Sitzplatz weniger als 1 Meter Abstand zueinander haben – oder wenn du das alles optisch nicht mehr akzeptabel in den Raum integrieren kannst.

  7. Wie immer sehr informativ, danke! Eine Frage zu den Abmessungen:

    “Hier zählen nur möglichst massive Materialien: Beton oder wenigstens Ziegel. Durch alles andere geht der Bass fast völlig unbeeindruckt hindurch.”

    Würdest du höhentechnisch entsprechend den Abstand zwischen Unterkante Rohdecke und Oberkante Sohle annehmen oder stattdessen bis zur Oberkante Fertigfußboden/Estrich messen?

    1. Estrich ist ja weitestgehend eine geschlossene Betondecke. Du kannst also die tatsächliche Nutzhöhe des Raums nehmen.

      Anders sieht es bei abgehängten Decken aus. Da kommt es stark drauf an, wie “hart” die aufgebaut sind und was sich ggf. darüber befindet. Bei sehr alten Häusern und dann noch im Dachgeschoss sind die umgebenden Wände und Decken oft so “weich”, dass sie für den Tiefbass kaum vorhanden sind. Optimale Bedingungen (außer vielleicht für die Nachbarn).

  8. Hallo Bert,
    ich habe blöderweiße einen ziemlich 4-eckigen Raum, d.h. 3,95m x 4,05m und dann auch noch nur 2,10m hoch.
    Bringt es nichts , wenn ich 2 Seiten des Raumes abschräge, d.h. durch eine entsprechenden Abständerung jeweils links und rechts des Raumes, so dass der Raum dann im Prinzip ein Trapez ist?

    1. Hallo Frank,

      Trockenbau ist dem Tiefbass relativ egal. Der Aufwand, den du betreiben müsstest, lohnt sich nicht. Bau dir ein paar ordentliche Bassfallen und spiele mit der Position von Subwoofer und Sitzplatz, bis es erträglich ist.

  9. Hallo Bert,

    den optimalen Raum gibt es wahrscheinlich nur, wenn man ihn von Anfang an beim Hausbau mit einplant.

    Zusammen mit meinem Schwager habe ich im Keller meines Hauses (Bj. 1953) ein kleines Heimkino installiert.

    Der Raum ist 4,20m lang, 2,80m breit und 1,90m hoch. Die Wände bestehen aus massiven Bruchstein und sind ca. 55cm dick. Verkleidet wurden diese mit Gipskartonplatten, darunter Dämmwolle. Der Raum ist halbhoch mit Teppichboden an den Wänden ausgekleidet.

    Der Sound und auch der Bass ist m. E. einwandfrei. Bei uns war mal ein Filmteam und der Tontechniker war von der Raumakustik total begeistert. Inzwischen habe ich auf ein 5.1.2 System umgerüstet und setze Atmos Enabled Speaker ein.

    Das Ganze gestaltet sich auf ca. 11m². Ich bringe sogar 2 Sitzreihen unter und habe eine 16:9 Leinwand 2,00m x 1,13m. Raumgröße ist also nicht unbedingt entscheidend, eher wie man die vorhandenen Gegebenheiten optimal nutzt.

    Gruß
    Tom

  10. Hallo Bert,

    wie schon viele Vorredner: Danke für deine Webseiten(!).

    Du schreibst:

    >Es bringt übrigens nichts, den Kinoraum durch nachträglich eingezogenen >Trockenbauwände künstlich zu verkleinern, um bestimmte Abmessungen zu >erzielen. Hier zählen nur möglichst massive Materialien: Beton oder wenigstens >Ziegel. Durch alles andere geht der Bass fast völlig unbeeindruckt hindurch.

    Jetzt ist es bei mir so (Ich fange ganz vorne mit der Planung an), dass ich Räumlichkeiten ausbauen kann. Konkret habe ich einen noch nicht ausgebauten Dachbodenbereich, deren Räume ich in Trockenbauweise realisieren will. Heißt dass den nun, dass ein Raum in Trockenbauweise schlecht funktioniert oder kann man mit geeigneten Mitteln (möglicherweise 2 OSB-Platten mit Dämmung zwischen?) auch so einen Raum als Heimkino erschaffen?

    1. Hallo Martin,

      sieh es mal von einer anderen Seite: Du willst diesen Raum eigentlich gar nicht erschaffen. Also rein von der Abtrennung her schon, klar. Aber aus akustischer Sicht, insbesondere was den Tiefbass angeht, wäre es optimal, auf einer Wiese zu stehen, oder zumindest einen sehr großen Raum zu haben. Je “weicher” deine Wände aufgebaut sind, desto mehr Druck kann entweichen und wird nicht im Raum eingeschlossen → und führt somit auch nicht zu extrem ausgeprägten Raummoden. Da hast du im Dachgeschoss meistens einen Vorteil, weil Dächer nicht aus Beton sind.

      Es gibt also immer diese zwei Ansätze (die man sich meist nicht aussuchen kann):

      1. Betonbunker, fast alles bleibt drin, die Nachbarn freuen sich – aber im Raum hast du die volle Dröhnung
      2. Weiche Wände, Trockenbau etc., relativ viel Schallenergie kann entweichen, die Nachbarn klingeln Sturm – aber du hast im Raum weniger Probleme mit extremen Überhöhungen und Auslöschungen

      Ist jetzt nur die vereinfachte Darstellung, jeder Bauakustiker würde jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. 😀 Aber so in etwas kannst du es dir vorstellen. Die Frage ist, was du für dich erreichen willst. Und wie sehr der Rest des Hauses von deinem Hobby begeistert ist.

      1. Hallo Bert,

        danke für die zügige Antwort.

        Also die Nachbarn sind nicht das Problem, außer meiner Familie (Frau und drei heranwachsende Jungs) und meinem Vater wohnt hier keiner. Ich kann also tun was ich will 🙂

        Bisher wurden alle Innenausbauten (altes Fachwerkhaus) in Trockenbau realisiert. Deshalb lag der Gedanke nahe dies auch so im Dachgeschoss zu verwirklichen, weil es schnell und kostengünstiger als ein gemauertes Zimmer wäre.

        Du schreibst von zwei Ansätzen. Mal abgesehen von meinem Vater der Sturm klingeln könnte (was er nicht tun wird :-), sind weiche Wände also gar nicht verkehrt? Auf was muss man beim Erstellen des Raumes dann achten was die Akustik betrifft? (Abgesehen von der Raumgröße und das Größenverhältnis der Breite, Tiefe und Höhe).

        1. Die Wände kannst du im Trockenbau machen ganz wie es dir gefällt.

          Die Raumdimensionen sind akustisch gesehen relativ egal. Da du ja vermutlich viele Dachschrägen hast, gelten hier nicht die üblichen Gesetze eines quaderförmigen Raums.

          Du kannst dich komplett auf praktische Aspekte konzentrieren. Ausreichende Raumgröße, wenig Verwinkelungen, evtl. hoher Kniestock etc.

          Lass uns gerne mal darüber reden, was du genau vor hast und in welcher Größenordnung dein Projekt liegt. Wenn du rechtzeitig dran bist (scheint so) und du noch nicht alles mit Rigipsplatten oder OSB vollgeknallt hast, kann man da im Bezug auf die Akustik viel mehr bewirken, als wenn du da auf eigene Faust rumdümpelst. → hier entlang

          1. “Da du ja vermutlich viele Dachschrägen hast, gelten hier nicht die üblichen Gesetze eines quaderförmigen Raums.”

            Nein, überhaupt keine Dachschrägen. Ich habe ca. 120qm freien Platz und bis zum Spitzdach sind es vielleicht 4 Meter. Ist ein alter Heuboden. Sobald die Zeit es zulässt werde ich mal ein unverbindliches Gespräch in Erwägung ziehen.

  11. Hallo Bert,
    drei Fragen zur Planung eines Heimkinos. (Neubau eines Unterirdischen Raumes mit Zugang durch den Keller des Hauses und eventuell extra Ausgang. Massiver Stahlbeton.)
    Wenn man einen Raum optimal nutzen möchte, wo sollte sich dann die Tür im Raum befinden? Und wenn man einen Zugang durch das Haus hat und ein Ausgang ins Freie, wo sollten diese zwei Türen sein? Und Welche Deckenhöhe ist anzustreben?
    MfG ToM

    1. Hallo Tom,

      interessante Fragen! Bei einer einzelnen Tür würde ich immer zu einer Seitenwand neigen, tendenziell eher hinten, jedoch mindestens 70 cm von der Rückwand bzw. Frontwand entfernt. So dass sie den Surround-Lautsprechern nicht in die Quere kommt.

      Bei zwei Zugängen wird es kritisch. Die würde ich dann beide in den Technikraum rein nehmen, den du dann auf jeden Fall bauen solltest.

      Deckenhöhe hängt von der Raumgröße ab, jedoch keinesfalls unter 220 cm. Wenn es 2 Sitzreihen werden sollen, wären 240 cm angebracht. Kommt immer darauf an!

      Tom… das hört sich nach was größerem an bei dir. Bitte mach das nicht im Blindflug. Melde dich, wenn du dir unsicher bist.

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