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Serie AV-Receiver Einstellungen (Teil 1 2 3)

Manuelle akustische Messungen: Dein Weg zum bestmöglichen Sound

Manuelle akustische Messungen deines Lautsprechersystems sind der letzte große Schritt zum perfekten Kinosound. Sie sind die Nummer 1 Sache, die das letzte Quäntchen Sound aus deinem Heimkino herauskitzelt. Wenn du früher oder später mit deinem Heimkino das oberste Level erreichen willst, kannst du mit Akustikmessungen gar nicht früh genug anfangen.

Ein typisches Bild, nachdem akustische Messungen durchgeführt wurden: All SPL Darstellung in REW
Klassiker: All SPL Darstellung in REW

Das ist der logische nächste Schritt für jeden ambitionierten Heimkino-Besitzer. Du hast bereits das automatische Einmesssystem deines AV-Receivers erfolgreich laufen lassen. Anschließend hast du die Möglichkeiten manueller Anpassungen für dich entdeckt und findest solche Dinge unglaublich spannend. Dann hast du optimale Voraussetzungen, um jetzt in die Welt der manuellen akustischen Messungen einzusteigen.

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Akustikmessungen auf dem Vormarsch

Ungefähr 80% des theoretisch perfekten Sounds deines Heimkinos deckst du auf rein mechanischer Ebene ab. Mechanik ist hier im physikalischen Sinne gemeint, also Bewegung. Akustik als Teilbereich der Physik dreht sich um Bewegungsenergie: Schall ist nichts anderes als sich hin und her bewegende Luftmoleküle – Druckunterschiede in der Umgebung.

Wie Schall erzeugt wird und sich in deinem Raum ausbreitet, hängt von folgenden Faktoren ab:

Hinzu kommt noch die elektrische Komponente als weiterer Teilbereich der Physik – also welchen Verstärker du verwendest und wie viel Leistung er liefern kann.

Alle diese Sachen machen ungefähr 80% deines Klangs aus. Die restlichen 20% holst du über die richtigen Einstellungen heraus.

Warum das automatische Einmesssystem nicht genug ist

Wie du in den vorangegangenen Teilen dieser Serie lesen konntest, stellt der AV-Receiver die Grundlagen halbwegs richtig für dich ein:

  • der Pegel für die einzelnen Kanäle
  • ihre Verzögerungszeiten (akustische Entfernung zum Hörplatz)
  • der Equalizer zur Klangkorrektur
  • bis hin zu Winkeln (bei den besseren Geräten)

Im nächsten Schritt kannst du unterstützt durch manuelle Messungen diesen „ersten Wurf“ verbessern. Eine Messung von einem AV-Receiver wird niemals so gut und genau sein, wie eine manuelle Messung.

Dazu muss man sich nur mal anschauen, was bei einem AV-Receiver als Messmikrofon mitgeliefert wird. Das ist nur relativ billige Technik, verpackt in ein einfaches Kunststoffgehäuse. Für die Automatik reicht das, aber nicht für professionellere Ansprüche.

Hinzu kommt, dass eine Automatik eben nur eine Automatik ist. Die Hersteller der Geräte wollen es dem unbedarften Endanwender so einfach wie möglich machen. Produkte, die nicht einfach sind, überzeugen im Normalfall nicht.

Deshalb muss alles so einfach sein, wie es nur geht. Bloß nicht zu viele Knöpfe – Messergebnisse werden vor dir verborgen – wichtige Einstellungen werden erst gar nicht zur Verfügung gestellt.

Was bringen dir manuelle akustische Messungen?

Mit einer manuellen Akustikmessung kannst du all das sehen, was der AV-Verstärker vor dir verbirgt. Damit kannst du den nächsten Schritt gehen:

  • Du kannst Verzögerungszeiten manuell korrigieren, wenn sie von der Automatik falsch gemessen wurden. Es passiert relativ häufig, dass zum Beispiel Reflexionen ausgewertet werden, statt dem Direktschall.
  • Du kannst die Pegel genauer einstellen, insbesondere den des Subwoofers.
  • Du kannst den Equalizer manuell beeinflussen, um den Frequenzgang besser glatt zu ziehen.
  • Du kannst die Trennfrequenz genauer bestimmen, um nicht mehr von der Standardempfehlung abhängig zu sein.
  • Du kannst sehen, welche Auswirkungen es hat, wenn die Lautsprecher auf small oder large eingestellt sind.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass dein AV-Receiver auch die Möglichkeit bietet, in alle diese Einstellungen manuell einzugreifen. Das geht je nach Modell mehr oder weniger gut. Insbesondere der Equalizer ist häufig etwas unflexibel.

Aber während du deinen Weg zum optimalen Heimkino-Sound weiter beschreitest, finden sich immer mehr und bessere Lösungen dafür.

Zunächst mal nur bunt: das Spektrogramm in REW

Einen Profi beauftragen

Wie steigst du also in die Welt der manuellen Akustikmessungen am sinnvollsten ein?

Das Thema wirkt wie sooo ein Berg, vor dem du stehst. Der Mount Everest des Heimkinos. Unbezwingbar für den Normalsterblichen. Höchste Zeit, sich einen erfahrenen Bergführer zu holen.

Bevor ich also weiter darauf eingehe, wie du selbst akustische Messungen durchführen kannst, will ich zuerst die Alternative beleuchten: es einfach machen zu lassen.

In diesem Moment sitzt irgendwo da draußen ein Akustik-Profi und wartet darauf, dir helfen zu können. Er hat das nötige technische Equipment, um professionelle Messungen durchzuführen. Und er versteht es, die Messergebnisse zu deuten und daraus die notwendigen Maßnahmen abzuleiten.

Wie läuft ein Besuch vom Akustikprofi also im Detail ab?

Wenn du einen Akustiker beauftragst, vereinbart ihr einen Termin. Er steht am Tag X vor deiner Tür, du lässt ihn rein und er wird sich erstmal dein Heimkino ansehen. Deine bessere Hälfte hast du an diesem Tag zum Einkaufsbummel geschickt, denn du willst nicht die nächsten 10 Wochen auf der Couch schlafen müssen. Dann packt der Profi aus, stellt seinen Laptop auf und legt überall Kabel hin.

Du bist dabei, wenn er die ersten Messungen durchführt und anschließend an deinem AV-Receiver, deiner Vorstufe oder deinem DSP Änderungen vornimmt. Schritt für Schritt nähert er sich immer mehr dem Idealzustand an.

Das ganze nimmt weitestgehend den ganzen Tag in Anspruch. Schließlich packt er seine Ausrüstung wieder ein und du hast ein völlig neues Klangerlebnis.

Was kostet ein Besuch vom Profi?

Natürlich ist diese Dienstleistung nicht umsonst (in beiden Bedeutungen dieses Wortes). Es wird dich eine ordentliche Stange Geld kosten, wenn ein Profi einen Tag lang zu dir kommt.

Die Preisspanne ist hier allerdings extrem groß. Es kommt darauf an, wen du beauftragst, ob er diese Tätigkeit gewerblich betreibt und wie lang sein Anfahrtsweg ist.

Du findest die richtigen Leute in Heimkino-Foren und -Gruppen, oder über ihre gewerblichen Webseiten – oder beides. Sie unterscheiden sich in zwei Arten.

Einmal gibt es die Hobby-Akustiker – das sind ganz normale Heimkino-Besitzer, die mit ihrem Hobby nur schon etwas weiter sind und deshalb anderen sehr gut helfen können.

Wenn du so jemanden beauftragst, wird er das wahrscheinlich für 200 bis 400 € machen, was in etwa seine Unkosten für die Anfahrt deckt und ihm noch ein kleines Taschengeld beschert. Selbstverständlich ist dieses Angebot schwarz. Es ist ein reiner Freundschaftsdienst. Du musst dich auf Empfehlungen verlassen, hast aber keinerlei Garantie, dass du wirklich einen Profi bekommst, der sein Handwerk versteht.

Auf der anderen Seite gibt es echte, gewerbliche Profiakustiker. Diese drehen in regelmäßigen Abständen eine große Runde durch das ganze Land und statten dabei möglichst vielen Interessenten einen Besuch ab. So verteilen sich die Fahrtkosten etwas besser (dafür entstehen aber Übernachtungskosten).

Das Angebot erfolgt auf Rechnung und ist dementsprechend seriös. Du musst hier mit Kosten von 800 bis 1.500 € rechnen. Dafür hast du aber auch einigermaßen die Gewissheit, dass wirklich ein Profi für dich arbeitet.

Gerade die große Preisspanne und Angebote jenseits der tausend Euro sorgen immer wieder für Diskussionen. Wenn du das ganze aber mal mit einem IT-Stundensatz von 80 € zuzüglich der Fahrtkosten (0,30 €/km) durchrechnest, wirst du schnell merken, dass diese Zahlen nicht aus der Luft gegriffen sind. Am Ende drückt der gewerbliche Profi noch Steuern und Versicherungen ab (wenn du Selbstständiger bist, weißt du, was ich meine) und kann dann eben nicht – wie manche glauben – in Saus und Braus von dieser Arbeit leben.

Der Nachteil vom Profibesuch

Der eigentliche Nachteil vom Besuch des Akustikprofis ist aber ein anderer: Du wirst diese Kosten nicht nur einmal haben.

Denn wenn dein System einmal fertig eingemessen ist – wenn es fachmännisch bis ins letzte Detail optimiert wurde – dann darfst du nichts mehr daran verändern!

Jede Veränderung, die du nachträglich vornimmst, macht die Messungen bzw. die vorgenommenen Einstellungen zunichte. Was können solche Veränderungen sein?

  • Neue Technik: AV-Receiver bzw. Vorstufe, DSPs, Endstufen, Lautsprecher
  • Änderungen am Raum: Aufstellung der Lautsprecher, verschobene Sitzposition, anderes Sofa
  • Änderungen an der Raumakustik: mehr oder weniger Absorber, andere Absorber-Materialien, Diffusoren

Der Klassiker ist das Deckensegel, das nachträglich hinzugefügt wird – vielleicht sogar auf Anraten des Akustikers, weil sich bei der Messung herausgestellt hat, dass du zu starke Reflexionen von der Decke hast.

Bei akustischen Messungen und den darauffolgenden Anpassungen an deinem System passiert folgendes:

Über deine Technik
werden deine Lautsprecher angesteuert,
so wie sie jetzt gerade stehen,
mit der aktuellen Akustik deines Raums,
von deinem derzeitigen Sitzplatz ausgehend.

Wenn du einen dieser Faktoren veränderst, bekommst du ein anderes Endergebnis. Die Frage, die sich unweigerlich stellt ist: Wie oft veränderst du einen dieser Faktoren? Wenn wir von der allgemein anerkannten Annahme ausgehen, dass ein Heimkino niemals fertig ist – dann spätestens in ein paar Monaten.

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So wirst du selbst zum Profi

Das ist der beste Grund, warum du selbst lernen solltest, wie akustische Messungen funktionieren – wie sie durchgeführt werden und wie du die Ergebnisse auswertest.

Manuelle Messungen sind nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick aussieht. Auch die notwendige Ausrüstung ist nicht unbezahlbar. Hier sind die Dinge, die du dafür brauchst:

Die Software

Die am häufigsten Verwendete Software für akustische Messungen ist REW (Room Equalization Wizard). Sie ist vollkommen kostenlos, kann aber trotzdem alles, was du für den Anfang brauchen wirst.

Das Problem an der Software ist nicht, sie zu bekommen, sondern sie zu verstehen. Das Programm ist nicht gerade selbsterklärend. Zudem dient es nicht nur der akustischen Vermessung von Heimkinos, sondern kann für sehr viele andere Dinge genutzt werden. Ohne eine gezielte Einweisung stehst du damit also möglicherweise erstmal auf dem Schlauch.

Filtered IR (Impulse Response) in REW

Ein Laptop

Irgendwo muss die Software auch ausgeführt werden. Du brauchst also einen Laptop bzw. irgendeine Art „Desktop-PC“ dafür. Natürlich ist ein Laptop die logische Option, weil du damit innerhalb deines Heimkinos beweglich bleiben willst. Zur Not würde aber auch ein stationärer PC gehen.

Das Gerät braucht einen USB Anschluss und einen Audio-Ausgang – beides sollte jeder PC haben, selbst ältere Modelle. Ideal wäre noch ein HDMI-Ausgang, um die Testtöne in bestmöglicher Qualität auszugeben.

Ich kann wohl davon ausgehen, dass du ein entsprechendes Gerät bereits besitzt – insofern werden auch hier in der Regel keine Kosten entstehen.

Das Messmikrofon

Das mit dem AV-Receiver mitgelieferte Messmikrofon kannst du für professionelle Messungen nicht verwenden. Gleiches gilt für irgendwelche anderen Mikrofone, einschließlich dem im Laptop verbauten Mikrofon.

Ein Messmikrofon muss einigermaßen gute Qualität aufweisen. Das ist bei den vorgenannten Mikrofonen nicht der Fall. Zudem sind deren Parameter (Ungenauigkeiten in verschiedenen Frequenzbereichen) meist nicht bekannt und können somit auch nicht softwareseitig korrigiert werden.

Messmikrofon am Sitzplatz aufgebaut
UMIK-1 Messmikrofon am Sitzplatz

Deshalb wirst du hier etwas Geld in die Hand nehmen müssen. Sehr beliebt ist für unseren Anwendungsfall das UMIK-1 von minidsp, ein USB-Mikrofon für den direkten Anschluss an den Laptop. Kostenpunkt: ungefähr 120 €.

Es gibt auch günstigere Lösungen, aber dabei handelt es sich häufig nicht um komfortable USB-Lösungen. Das erfordert dann noch einen Mikrofon-Vorverstärker mit Phantomspeisung – ist also in der Summe nicht wirklich günstiger, aber vor allem nicht einfacher.

Ein Mikrofonständer

Zwar könntest du das Messmikrofon irgendwie an deinem Hörplatz fixieren (wie du es vielleicht auch schon mit dem vom AV-Receiver gemacht hast), aber so richtig Spaß macht das nicht. Es ist wichtig, das Mikrofon exakt und komfortabel positionieren zu können, um genaue Messungen zu erhalten.

Deshalb empfiehlt sich unbedingt die Anschaffung eines Mikrofonständers (Galgen), mit dem das Mikrofon an nahezu jede beliebige Stelle im Raum gebracht werden kann. Das ist auch erheblich einfacher, als mit einem Kamerastativ, wie es noch bei der AVR-Messung zum Einsatz kam.

Für den Mikrofonständer musst du nochmal zwischen 20 und 40 € investieren – was sich aber zweifellos lohnt.

Kabel

Die notwendigen Kabel werden entweder mitgeliefert, oder du wirst sie sehr wahrscheinlich noch in deiner Kabelkiste haben.

Bedenken solltest du hierbei nur, dass es im Heimkino möglicherweise lange Strecken zu überwinden gibt. Du musst damit vom Messmikrofon bis zum AV-Receiver kommen (den Laptop auf halber Strecke). Dabei solltest du dich mit dem Laptop aber möglichst hinter oder neben den Sitzplätzen befinden, nicht davor. Kann also sein, dass du hier noch das eine oder andere Kabel etwas länger nachkaufen musst.

Damit hast du alles beisammen, was du für deine ersten Messungen brauchst. In REW verwendest du den Button Measure, um loszulegen. Bei Bedarf kannst du zuvor noch ein paar Einstellungen vornehmen, wenn du etwas bestimmtes erreichen möchtest.

Durchführung einer akustischen Messung mit REW
Bereit zur Messung

Hier fängt der eigentliche Spaß erst an. Denn eine Sache wirst du schnell bemerken:

Die Messung ist nicht das größte Problem

Die eigentliche Herausforderung bei manuellen akustischen Messungen besteht aus drei anderen Dingen:

  1. das Richtige zu messen
  2. die Messergebnisse zu verstehen
  3. die richtigen Maßnahmen abzuleiten

Richtig messen

Einfach eine Messung durchzuführen ist sehr einfach. Wenn du das nötige Equipment vor Ort hast, bist du in weniger als einer halben Stunde startklar.

Häufig posten Leute in Foren ihre ersten Messungen und fragen um Rat, was sie daraus jetzt ableiten können. Das ist aber nicht so einfach zu beurteilen, wenn man nicht weiß, was überhaupt gemessen wurde – und wie genau gemessen wurde.

  • Du kannst deine Hauptlautsprecher messen, links und rechts, einzeln oder zusammen.
  • Du kannst deinen Subwoofer messen, direkt angeschlossen oder durch den AV-Receiver geschleift.
  • Du kannst Hauptlautsprecher und Subwoofer im Zusammenspiel messen, oder nur eine der beiden Komponenten für sich.

Es kommt immer darauf an, was du genau erreichen willst – was eigentlich dein Ziel mit der Messung ist.

Möchtest du den Frequenzgang glatt bügeln?
Möchtest du Reflexionen oder Raummoden aufspüren?
Willst du die optimale Trennfrequenz finden?
Willst du den Subwoofer in Phase bringen?

Das sind nur die wichtigsten Dinge, die man üblicherweise so macht. Je nachdem, was dein Ziel ist, erfolgt bereits die Messung ein wenig anders. Das lässt sich leider auch nicht mal eben in ein paar Absätzen verständlich erklären.

Messergebnisse verstehen

Nach der Messung bekommst du diese wunderschönen Diagramme, die du mit Sicherheit auch schon als Screenshots im Netz gesehen hast. Wahrscheinlich ist das überhaupt der Grund, warum du dich für das Thema interessierst.

Hier sind die wichtigsten Diagramme, die du zur Beurteilung deines Heimkinosounds brauchst:

  • SPL (Sound Pressure Level)
  • IR (Impulse Response)
  • RT60 (Nachhallzeit)
  • Wasserfalldiagramm
  • Spektrogramm

Vereinfacht gesagt bekommst du hier das Verhalten des Schalls in deinem Raum über das Frequenzspektrum hinweg aufgeschlüsselt. Du kannst so beurteilen, welche Frequenzen zu laut oder zu leise sind, wo der Nachhall zu lang ist oder wo ungünstige Einflüsse durch den Raum entstehen.

Mit der Beurteilung dieser Diagramme kannst du ziemlich daneben liegen, wenn du dir nicht die Zeit nimmst, sie richtig lesen zu lernen.

Alleine durch die Skalierung kannst du ein schlechtes Messergebnis auf den ersten Blick richtig gut aussehen lassen – und ein gutes Ergebnis richtig schlecht.

Das Wasserfalldiagramm ist nach einer akustischen Messung meistens einer der ersten Anlaufpunkte.
Auch häufig zu sehen: das Wasserfalldiagramm

Maßnahmen ableiten

Der wichtigste Schritt ist letztendlich aber, aus den Messergebnissen die richtigen Maßnahmen abzuleiten. Wozu würdest du das ganze sonst schließlich machen wollen?

Hier sind ein paar Maßnahmen, die basierend auf akustischen Messungen denkbar sind:

  • Den Equalizer deines AV-Receivers manuell korrigieren und so deine persönliche Zielkurve für den gewünschten Sound erreichen.
  • Den zeitlichen Versatz von Reflexionen dazu nutzen, die optimale Position für Absorbern in deinem Raum zu finden.
  • Die Verzögerungszeit für den Subwoofer besser an die Frontlautsprecher anpassen.
  • Basierend auf erkennbaren Dröhnfrequenzen eine elektronische Basskorrektur am Subwoofer vornehmen.

Das Beste daran ist, dass du nach jeder Veränderung in deinem Raum oder an deinen Einstellungen sofort eine zweite Messung machen kannst, um den direkten Vorher/Nachher-Vergleich zu bekommen. So tastest du dich von Messung zu Messung immer weiter voran zum perfekten Sound für dein Heimkino.

Übrigens: Du hast Fragen zu deinem Heimkino? Im Heimkino Praxis Club findest du alle Antworten. Klicke hier für mehr Infos…

Mit dieser kleinen Einführung in die Welt der manuellen akustischen Messungen solltest du einen guten Überblick gewonnen haben, was dabei auf dich zukommt, was du erwarten kannst und wie du einen Einstieg in das Thema findest.

Leider ist das Thema nicht an einem Nachmittag zu erlernen – aber der Nutzen, den du daraus ziehen kannst, ist dafür um so größer. Damit du einen möglichst kurzen Anlaufweg hast und schnell erste Ergebnisse siehst, möchte ich dir als Einstieg unser Videokurs Akustikmessungen mit REW nahelegen.

4 Kommentare zu „Manuelle akustische Messungen: Dein Weg zum bestmöglichen Sound“

  1. Hallo Bert,
    Vielen Dank für deinen interessanten Artikel.
    Ich hab mich auch mit dem manuellen Einmessen mit meiner Marantz Vorstufe beschäftigt.
    Was hältst du denn von dem neuen Audyssey
    MultiEQ-X? Der GEQ im Marantz ist ja doch sehr beschränkt, von daher die Frage ob sich ein „Upgrade“ für 200€ lohnt und mehr Möglichkeiten der manuellen Korrektur bietet.
    Viele Grüße
    Florian

    1. Hi Florian,

      ich hab mich noch nicht näher damit beschäftigt. Wurde ja erst vor ein paar Tagen angekündigt. Mal abwarten, die Meinungen dazu werden sicher schnell kommen.

      Grundsätzlich geht es in eine gute Richtung, ähnlich zu Dirac Live. Man kann halt einfach wesentlich mehr machen, wenn das ganze von außen angesteuert wird.

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